Jeder denkt sofort an das Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe.
"Die Namensgebung geht auf die berühmte Ballade „Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe zurück, die mit dem Vers „Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind“ beginnt und von Journalisten Anfang der 50er Jahre umgedichtet wurde. Erstmals im Zusammenhang mit Prototypen wurde der Begriff von den beiden Motorjournalisten Heinz-Ulrich Wieselmann, Chefredakteur der Automobilzeitschriftauto motor und sport, und Werner Oswald, von Anfang 1950 bis Ende 1957 zweiter Mann in der Redaktion, verwendet. Ab Heft 15 (vom 19. Juli 1952) erschien eine Zeitlang in jeder Ausgabe das mehr oder weniger deutliche Bild eines Automobilprototypen."
"Erlkönig Nummer eins war der Prototyp des damals mit Spannung erwarteten Mercedes-Benz 180. Die Bildunterschrift lautete wie folgt:
Erlkönig
1. Folge
Wer fährt da so rasch durch Regen und Wind?oder gar Daimlers jüngstes Kind?
Der stille Betrachter wär gar nicht verwundert,wenn jenes durchgreifend neue Modell,nichts anderes wär als der Sohn vom »Dreihundert«."
das selbst dem Fotografen zu schnell,
Die Autoindustrie schickt jedes Jahr aufs neue weitere Prototypen von zukünftigen Modellen ins Land.
Um diese den wahren Gezeiten und Straßenverhältnissen testen zu können, müssen die Prototypen auf unsere Straßen. Damit diese nicht als neuer "Audi A4" erkannt werden, werden diese mit Tarnungen beklebt.
"Der Produktlebenszyklus eines Fahrzeugs beträgt in der Regel einige Jahre. Nach dieser Zeit werden von den Automobilherstellern Nachfolger auf den Markt gebracht, die mit neuerer Technik ausgestattet sind. Im Kontext des Erlkönigs spielt jedoch das Design (Exterieur und Interieur) des neuen Modells eine entscheidende Rolle. Die Verkaufszahlen des Vorgängermodells sinken normalerweise am Ende des Produktlebenszyklus, da die Käufer die neuen Modelle abwarten. Diese Verkaufszahlen würden sich nochmals reduzieren, wenn vor dem Ende des Produktlebenszyklus des Vorgängermodells Bilder vom ungetarnten Nachfolgemodell in den Medien erschienen.
Um dem frühzeitigen Lüften der Geheimnisse entgegenzuwirken, werden die Fahrzeuge bei den Testfahrten häufig optisch verändert, wobei dies meist in mehreren Stufen geschieht. So fahren die ersten Prototypen mit neuer Technik oft in angepassten Karosserien ihrer Vorgänger oder anderen Modellen des Herstellers. Erlkönige dieser Stufe werden oftmals als „Muletto“ bezeichnet, in Anspielung auf die Mischung aus neuer Technik und fremder oder alter Hülle. Steht das neue Design fest, geht die Tarnung der Karosserie zuerst in Richtung Vollverkleidung und nimmt dann mit Näherrücken der Präsentation immer mehr ab. Dazu werden an markanten Konturen Abdeckungen und Verkleidungen angebracht, die das tatsächlicheAussehen verschleiern sollen.
Auch das Interieur ist oftmals durch Kunststoffteile abgedeckt, um das Aussehen des Armaturenbretts und der Ablagen zu verschleiern.
Die Automobilkonzerne handhaben den Umgang mit ihren Erlkönigen unterschiedlich. Dabei reicht die Palette von der Fahr- und Parkerlaubnis der Prototypen im öffentlichen Verkehrsraum bereits im frühesten Teststadium (zum Beispiel Fiat) bis hin zum Fahrverbot für Prototypen in der Öffentlichkeit bis zur Präsentation des Modells (wie etwa bei VW).
In anderen Branchen, vor allem bei Schallplatten und CDs, werden Testprodukte mit verschleiertem Hersteller als White Label bezeichnet."
Quelle
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen